Wozu? Individuen stellen sich Fragen zum Sinn und Zweck. Und immer mehr auch Unternehmen. Und die Antworten sind für Unternehmen in höchste Maße hilfreich. Ikigai, das traditionelle Tool aus Japan liefert zentrale Fragen zum Finden kardinaler Antworten.
Wofür lohnt sich die Existenz von Unternehmen? Klar, um Profit zu erwirtschaften. Um ein gutes Produkt zu vertreiben. Um Menschen Arbeit zu geben. Es gibt tausend Gründe, wofür sich ein Unternehmen lohnt, womit also seine Existenz gerechtfertigt ist. Doch für ein Überleben, Weiterleben und eine nachhaltige Existenz braucht es lediglich vier präzise und belastbare Antworten.
Das Ikigai, eigentlich zur Standort- Bestimmung individueller Existenz im Leben geschaffen, liefert diese Antworten auch für Unternehmen und Organisationen – wenn man es entsprechend zu nutzen weiß.
- Erstens: „What you love“ will als „Was das Unternehmen gern (durchaus mit Liebe) produziert“ übersetzt und auch verstanden werden.
- Zweitens: „What the world needs“ – Wenn ein Produkt nicht gebraucht wird (warum auch immer), kann es sich nicht behaupten und wird verschwinden. So auch das Unternehmen, welches es produziert (sofern es kein weiteres Produkt bietet,was gebraucht wird).
- Drittens: „What you are good at“ – Manchen Herstellern fehlt das Können, um ein bestimmtes Produkt zu fertigen. das Ergebnis: ein ungenügendes, schlechtes Produkt. In der digitalen Welt von Social Media und Echtzeit- Bewertung wird Müll immer schneller als solcher erkannt und landet, wo er auch hingehört: auf dem Recycling-Hof. Schrott hat kein langes Leben mehr. Qualität hingegen wird geschätzt. Das gilt auch für sogenannte Billigprodukte, weil das Verhältnis von Preis und Leistung in die Bemessung der Qualität gehört.
- Viertens: „What you can be paid for“ – Eigentlich einfach zu verstehen. Wer etwas produziert, dafür aber nicht bezahlt wird, kann nur pleite gehen.
Zusammenfassend gesagt: Wenn ein Unternehmen produziert, was es gern produziert, dafür auch die notwendigen Fähigkeiten hat, die Welt dieses Produkt auch braucht und zusätzlich bereit ist, dafür zu bezahlen – nur dann kann das Unternehmen mit der Produktion dieses Produktes überleben.
Tatsächlich gilt dies für Vorhaben jeglicher Art. Wenn sie gern, also motiviert, mit persönlichem Einsatz, auch Liebe, begonnen und ausgeführt werden, die dafür notwendigen Fähigkeiten bereitstehen und auch zum Einsatz kommen, es außerdem ein Bedarf für das Gelingen des Vorhabens gibt, also ein Interesse am Ergebnis, und sich dieses Ergebnis auch rechnen wird – nur dann ist Erfolg beschieden.
Zurück zur Betrachtung von Individuen. Nicht wenige Menschen tun, was sie lieben, werden aber nicht oder nicht ausreichend dafür bezahlt. Manche Menschen tun auch, was sie lieben, können dies aber nur sehr dilettantisch. Viele Menschen tun, was sie nicht lieben, vermögen dies aber sehr gut. Die Welt kann womöglich auch gebrauchen, was sie tun, obwohl sie es nicht lieben, also sehr ungern tun und dafür dennoch sehr gut bezahlt werden.
Ungleichgewicht, haben die Japaner bereits vor Jahrhunderten erkannt, erzeugt Disharmonie. Ein Mangel an Gleichgewicht hat immer einen Preis. Für einzelne Menschen wie für ganze Unternehmen. Der Preis kann Sterben heißen.
Die Ikigai-Matrix liefert ein Verfahren, um Disharmonie, also erhöhte Kosten, womöglich Untergang abzuwenden und eine Unternehmung oder ein ganzes Unternehmen zu stabilisieren.
Im Augmented Leadership Framework wird die Ikigai-Matrix dafür mit einer Werte-Skala versehen. Dadurch wird ein mögliches Ungleichgewicht messbar und kann außerdem auf einer Zeitschiene evolutionär abgebildet werden. Denn diese Werte sind ja nicht starr, sondern verändern sich. Mit Ikigai wahrscheinlich zum Besseren.
Ikigai für Unternehmen oder Organisationen bedeutet Überlebenssicherung.