Scrum bedeutet „Gedränge“ und ist ein Framework zur iterativen und inkrementellen Entwicklung digitaler Produkte in einem kleinen Team (idealerweise 5 – 10 Personen). Beschrieben wird das Scrum Framework im regelmäßig upgedateten Scrum Guide.
Eine Iteration ist eine zeitliche Einheit innerhalb eines Zyklus, wird Sprint genannt und dauert in der Regel 14 Tage oder einen Monat. Jeder Sprint ist eine Schleife mit einem Anfang und einem Ende und damit Wiederholungscharakter. Der Anfang wird immer mit einem Planungs-Meeting gemacht, indem das Ziel des Sprints, nämlich die Lieferung eines oder mehrerer Inkremente, geplant wird. Ein jeder Sprint endet mit zwei aufeinander folgenden Meetings. Das erste davon ist die sogenannte Review. Hier wird das fertiggestellte Inkrement den Stakeholdern präsentiert. Auf die Review folgt die Retrospektive, einem Meeting, wo nur das Team anwesend ist und seine Arbeitsmethoden reflektiert und etwa Vorschläge für Verbesserungen macht. Sonstige Arbeitstage der Teams beginnen mit einem 15-minütigen Daily Stand Up. Das Daily dient der Absprache und dem Beseitigen möglicher Hindernisse. Die Meetings werden Zeremonien genannt und sind essenziell in Scrum.
Ebenso zentral sind die drei Team-Rollen von Scrum: Product Owner, Scrum Master, Team.
Der Product Owner vertritt die Interessen aller am Projekt Beteiligten (Stakeholder) und ist für das Endprodukt verantwortlich. Er ermittelt die Produktanforderungen von den Stakeholdern, erstellt das Product Backlog (Anforderungen aufgeschlüsselt in User Stories), ist verantwortlich für den Return on Investment (ROI) und erstellt den Release-Plan.
Der Product Owner priorisiert das Product Backlog anhand von Business Value Points, um sicherzustellen, dass die wertvollsten Funktionen zuerst entwickelt werden. Hat der Product Owner das Backlog erstellt, präsentiert er es dem Team im Sprint Planning. Das Team (die Entwickler) wählt aus, was es glaubt, bis zum Ende des Sprints in ein sogenanntes Inkrement mit potenziell lieferbarer Funktionalität umwandeln zu können. Auf diese Weise wird das Sprint Backlog erstellt. Da das Team selbstorganisiert arbeitet, wird ihm die Entwicklung der ausgewählten Funktionen eigenverantwortlich überlassen.
Der Scrum Master ist (wie auch der Product Owner) nicht Teil des Teams. Er beseitigt Hindernisse für das Team und sorgt dafür, dass die Scrum-Regeln eingehalten werden. Der Scrum Master ist für den Scrum-Prozess verantwortlich.
Das Spannungsverhältnis zwischen dem, was das Unternehmen will, und dem, was das Team tun kann, macht Scrum zu einem sehr effektiven Instrument für die Produktion hoher Qualität. Hinzukommt: Die eingebaute Selbstorganisation bewirkt eine Autonomie, die für Wissensarbeiter hochattraktiv ist. Anders ausgedrückt: Je klüger der Kopf, umso weniger mag er sich vorschreiben lassen, was er wie zu tun oder zu lassen hat. Und Developer sind Wissensarbeiter auf hohem bis höchstem Level. Scrum lockt so prinzipiell die Besten.
Was bei Scrum außen vor bleibt:
Die Koordination und Zusammenwirken mehrerer Scrum-Teams. Dies ein großer Nachteil von Scrum.